klanglich  musikalische  Empfehlung der Redaktion

 

Text: AW und TL

 

Cultured Pearls

 

Eine bemerkenswerte deutsche Band aus Hamburg.

 

Empfehlung der Redaktion:

Album  „Space Age Honeymoon" aus dem Jahr 1997

 

Die Band „Cultured Pearls“ zeigte in den Jahren 1992 bis 2003 eindrucksvoll, dass auch in Deutschland gute Musik zuhause ist.

 

Wir möchten Euch diese Band, falls Ihr sie nicht ohnehin schon kennt, als Beispiel für gute Musik aus dem eigenen Land vorstellen.  

 

Die Westdrift-Redaktion verfolgt die Aktivitäten der Formation seit ihrem Start 1992 bis hin zu ihrer „künstlerischen Pause", welche sie sich seit 2003 gönnen.

In zahlreichen Konzerten konnte man sich von ihren musikalischen Fähigkeiten live überzeugen. So traten sie u.a. zu Beginn ihrer Karriere im Kölner „E-Werk“ - noch als Vorgruppe der „Jazzkantine" - auf. Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad wandelte sich dies, so dass „Cultured Pearls“ bald als Hauptakt selber Konzerte und Tourneen absolvierten und sich dabei auch „Unterstützung“  in Form einer Vorgruppe (wie z.B. Pauline Taylor, von der man nach "The Letter" leider nichts mehr gehört hat) holten.

 

Anfangs waren „B. La" (alias Bela Brauckmann, Schlagzeug) und  „Tex Super" (alias Peter Hinderthür, Bass + Saxophon) noch als Duo unterwegs, bis sie mit Astrid North 1992 eine brillante Sängerin und Texterin hinzu bekamen.

 

Das Trio wird bei Liveauftritten und bei der Arbeit im Studio durch den Gitarristen Sven Bünger, dem Keyboarder Kai Fischer, "Mädditation" für die Percussions und den beiden Background-Sängerinnen Reggy Claßen und Ruth Renner (alias Miss Platnum) unterstützt.

 

Die Mitglieder der "Cultured Pearls" arbeiten heute musikalisch als Solo-Künstler sowie in anderen Projekten weiter.

 

Die Diskografie der Band umfasst  vier Studio-Alben und ein „Best of“ von 2003, welches drei vorher nicht veröffentlichten Titel enthält, so wie eine DVD eines Live-Konzerts auf  „Burg Wilhelmstein“ in Würselen (bei Aachen). Auf diesem Konzert gibt es eine "Zwei-Ansicht"-Option - den "normalen" Blick auf die Bühne sowie den Blick aus Sicht der Musiker von der Bühne weg ins Publikum. Wer sich diese Aufnahme mal ansieht, kann bei genauem Hinsehen unseren Redakteur Tom sehen, der das Glück hatte, bei diesem genialen Konzert anwesend zu sein.

 

1995 erschien das Debut „Sing dela sing“.

Dieses Album war eine Pop-Soul-Aufnahme mit vielen funkigen Elementen. Mit der Single-Auskopplung Tic Toc platzierten sie sich in den deutschen Charts und ist manchem deshalb vielleicht noch im Gedächtnis. 

 

Das zweite  Album "Space Age Honeymoon" ist aus Sicht der Westdrift-Redaktion das musikalisch Beste Album der„Culutured Pearls“ - deshalb ganz klar eine  Empfehlung der Redaktion.

 

Es enthält eine interessante Mischung aus harmonischen Balladen und gefühlvollen Pop-/Soulstücken mit schönen Country-Jazz-Orchester, aber auch etwas rockigere Passagen wir z.B. im Titel Hatecycle . Mit Dancefloor kommen eher jazzig tanzbare Klänge in den Vordergrund. Insgesamt betrachtet hat dieses Album jedoch einen ruhigeren Gesamtcharakter und kann durchaus als echtes Hör-Album bezeichnet werden.

 

Der Titel Silverball geht beim ersten Hören als "leichter" Popsong vielleicht etwas unter, doch besticht er mit seinem anfänglich zweistimmigen Gitarrenspiel und einer sehr eingängigen Melodie. Im Verlauf wird durch den Einsatz von Streichern und orgelähnlichen Elementen ein schöner Spannungsbogen aufgebaut.

Sences, das letzten Stück des Albums, zählt zu den Standard-Testsongs von Westdrift-Audio auf Messen und Vorführungen. 

 

Die einzelnen Titel sind auf einem durchgängig hohen Niveau, so dass es keinen klaren Favorit in Form eines Top-Titels gibt. Mr. Lonley sehen wir aus musikalischer Sicht als den stärksten Titel des Albums an. Die gesamte Aufnahme punktet mit guter Räumlichkeit sowie einem harmonischen Klangbild.

 

Auf dem dritten Album "Liquefied Days" von 1999 befinden sich aus unserer Sicht mit Orange Winds und Brejeveux die beiden stärksten Einzeltitel der "Cultured Pearls". Wir empfehlen, diese beiden Titel unbedingt nacheinander anzuhören.

In der Gesamtheit konnte dieses Album jedoch nicht ganz an das hohe Level von “Space Age Honeymoon" anknüpfen. Musikalisch erweiterten die „Cultured Pearls“ auf diesem Album ihren Stil und experimentierten mit orchestralen Elementen, was den Aufnahmen einen ganz neuen "Schliff" verleiht.

 

Was die Pearls beim vierten und leider vorerst letzten Album "Life on a Tuesday" einspielten, klingt musikalisch schon sehr ausgereift. Sie lassen in dieses Studioalbum auch viele persönlich gemachte Erfahrungen einfließen. Ein gutes Beispiel ist der Titiel Two becomes Three, der durch die Geburt der ersten Tochter von Sängerin Astrid North geprägt ist.  Sweety Dear und Calling hingegen sind einfach extrem gut gemachte Popsongs.

 

Die Entwicklung der Cultured Pearls endete vorerst 2003. Wir finden dies sehr schade, freuen uns aber darüber, dass die Mitglieder musikalisch weiter erfolgreich sind. 

 

Astrid North hat 2012 ihr erstes Soloalbum "North" veröffentlicht. Die übrigen Bandmitglieder, allem voran „B. La“ und Sven Bünger, verwirklichten sich weiter in - teilweise parallelen - Projekten wie der „Soulounge“, welche bereits drei Alben veröffentlichte.

 

Die Live-Auftritte und Studioalben der „Soulounge“ zeichnen sich des Weiteren durch unzählige Gast-Sängerinnen / -Sänger der deutschen und auch internationalen Szene aus.

 

Die recht lange Liste enthält dabei bekannte Namen, welche die Westdrift-Redaktion auch schon live genießen konnte. Hier einige Beispiele: Esther Cowens, Gabriel Gordon, Johannes Oerding, Roger Cicero, Stefan Gwildis sowie natürlich den Sängerinnen der "Cultured Pearls": Astrid North, Reggy Claßen und Ruth Renner.

 

Für einige der genannten Sängerinnen und Sänger war die Zusammenarbeit mit der „Soulonge“ sehr lohnend und unterstützte bzw. ergänzte die Entwicklung der jeweiligen Solokarriere.

 

Besonders hervorheben möchten wir dabei Gabriel Gordon, dessen Debüt  "Gypsy Living" aus dem Jahr 2003 wir immer wieder sehr gern hören.

 

Die "Cultured Pearls" und die Entwicklung ihrer Musiker zeigen, dass es auch in Deutschland musikalische Perlen gibt, die einen internationalen Vergleich nicht scheuen müssen und deren Alben richtig Spaß machen.

 

DR         Peak         RMS     Duration Track

 

DR8        0.00 dB   -11.37 dB      5:37 01-Just To Let You Know

DR9       -0.08 dB   -11.78 dB      3:41 02-Mr. Lonely

DR8       -0.49 dB    -9.89 dB       3:59 03-Sugar Sugar Honey

DR9       -0.10 dB   -10.47 dB      4:34 04-Space Age Honeymoon

DR8       -0.10 dB   -10.30 dB      4:47 05-You're Fired

DR8       -0.88 dB   -10.83 dB      5:06 06-I Lost My Man

DR7       -0.10 dB    -8.62 dB       3:49 07-Hatecycle

DR8       -0.40 dB   -10.07 dB      4:10 08-Fly

DR8       -0.09 dB    -9.17 dB       4:26 09-Silverball

DR8       -0.05 dB    -9.91 dB       4:12 10-Dancefloor

DR8        0.00 dB    -9.93 dB       4:22 11-Bubbles

DR8       -0.08 dB   -10.05 dB      4:38 12-Underwaterman

DR10     -0.10 dB   -12.60 dB     4:56 13-Senses

 

Number of tracks:  13

Official DR value: DR8

 

Samplerate:        44100 Hz

Channels:          2

Bits per sample:   16

Bitrate:           875 kbps

Codec:             FLAC