Abacus C - Box E Kurztest - Aktiv-Lautsprecher

Text und Bilder: AK

Schon länger schwelte in mir der Wunsch nach einer Verbesserung der Hörmöglichkeiten in heimischen Schlafzimmer. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten sollte es eine kleine, eher minimalistische Lösung sein, da das gesamte Equipment auf einer gerade einmal ca. 80 cm breiten Kommode Platz finden muss.

So kam ich schnell auf die Idee, eine meiner beiden vorhandenen Squeezebox Touch-Netzwerkplayer als Quelle in Verbindung mit einem Paar Aktivboxen einzusetzen.

 

Bei der Recherche nach geeigneten Kandidaten im Netz bin ich dann zum wiederholten Male auf die Aktivboxen der renommierten HiFi-Schmiede Abacus aus Nordenham gestoßen.

Kurz entschlossen habe ich mir dann online ein Paar C-Box 2 bestellt, da sie mir aufgrund ihrer geringen Maße (B/H/T: 132×132×202mm) als besonders geeigneter Kandidat erschien. Bald darauf erhielt ich  einen sehr freundlichen Anruf von Abacus, in dem ich informiert wurde, dass die C-Box 2 in der von mir gewünschten (Signal-)Farbe derzeit nicht erhältlich sei.

Alternativ könnte ich aber in der von mir gewünschten Farbe die neue C-Box 3 mit verbesserten Mitteltieftöner (neues Gewebematerial) und hochwertigerer Elektronik (Dolifet-Endstufen) zu einem Aufpreis von 100,- € erwerben.

Das Angebot habe ich natürlich gerne angenommen - und bereits einen Tag später konnte ich die Speaker in einem kompakten Paket von einem freundlichen UPS-Auslieferer entgegennehmen. Das nenne  ich einmal eine vorbildliche Lieferzeit und exzellenten Kundenservice!

 

Auspacken

 

Im Paket enthalten sind die Aktivboxen, zwei Netzkabel, ein Kabel Klinke auf Cinch, ein Euro-Multistecker und natürlich eine Bedienungsanleitung - obwohl man letztere für die Inbetriebnahme nicht wirklich braucht.

 

Es ist also alles vorhanden, was man beispielsweise zur direkten Verwendung an einem Computer oder Mobilplayer benötigt.

 

Angucken

 

Das Design der Box ist recht klassisch einfach gehalten. Schön sind die abgerundeten Seiten. Das verwendete Material fühlt sich sehr solide und wertig an. Auch sind die Boxen mit über 2 kg keine Leichtgewichte und damit sehr standfest. Abacus gewährt übrigens vorbildliche 3 Jahre Garantie auf die C-Box.

 

Das zeugt von großem Vertrauen in die eigenen Fertigkeiten. Auf der Rückseite sind Regler für die Bassanhebung und für die Lautstärke sowie der Netzschalter zu finden. Als Eingang verfügen die Lautsprecher über einen Cincheingang.

Einen Digitalanschluss, wie ihn einige Konkurrenzprodukte haben, sucht man dagegen vergebens.

 


Einspielen

 

Zunächst mussten die Lautsprecher natürlich einspielen.

 

Einige Stunden Einspielzeit sollte man den kleinen Lautsprechern aus Nordenham auch unbedingt gönnen, bevor man sich ein Bild von ihren klanglichen Fähigkeiten machen kann.

Obwohl der Hochton bereits mit der Inbetriebnahme eine sehr klare Vorstellung gibt, braucht die Basswiedergabe doch ein wenig Zeit, bis sie ihr volles Potential erreicht. Immerhin sollen die Speaker gemäß Angabe bis unter 35 Hz kommen.

 

Nach einigen Stunden Einspielzeit verwöhnen die Lautsprecher dann auch mit einer sehr direkten / ehrlichen Wiedergabe und einem für die Größe beachtlich knackigen Bass. Da wird nichts hinzugedichtet, Schönfärberei jeglicher Art ist diesen Boxen völlig fremd.

Tieftongewitter darf man allerdings nicht erwarten. Für mich als hauptamtlichen B&W-Hörer (CM8 an Denon PMA-1520AE) war das zunächst etwas gewöhnungs-bedürftig, da gerade B&W diesbezüglich eine völlig andere Soundphilosophie hat.

 

 

Hören

 

Besonders begeistert hat mich die sehr natürliche Stimmwiedergabe der C-Boxen. Auch die räumliche Wiedergabe der "3er" ist gut. Es wird eine an der Größe der Lautsprecher gemessen realistische und vergleichsweise große Bühne vor dem Zuhörer aufgebaut.

 

Dabei offenbart die Abacus keine besondere Vorliebe für ein spezielles Musikgenre. So perlt beispielsweise das Klavier auf Don't Know Why von Norah Jones so wie es soll.

Auch der fröhliche Pop von Mika mit Good Guys wird mit passendem Bassfundament präsentiert. Mozarts Symphonie Nr. 40 (in der Aufnahme von Trevor Pinnock & The English Concert) füllt ebenfalls beschwingt den Hörraum.

Anständig „rocken“ z.B. mit Highway to Hell von AC/DC kann man natürlich auch - das musikalische Timing der Lautsprecher lässt dabei keine Wünsche offen.


 
 
 

Testen

 

Doch sind die Boxen auch für ihren von mir angestrebten Einsatzzweck geeignet?

 

Die Antwort darauf lautet eindeutig - ja.

 

Auch wenn es sich bei den Lautsprechern um dezidierte Nahfeldmonitore mit den dafür typischen Eigenschaften handelt, schaffen sie es leicht auch einen mittelgroßen Raum ausreichend zu beschallen und selbst unter erschwerten Bedingungen (in meinem Fall ein sehr geringer  Abstand voneinander + Nähe zum Heizkörper) eine überzeugende Stereowiedergabe zu reproduzieren.

 

Vergleichen

 

Und wie schlägt sich die C-Box 3 im Vergleich zu größeren Boxen?

 

Da ich hier keinen direkten Vergleich machen konnte, ist eine solche Beurteilung natürlich schwierig. Außerdem darf man bei den sehr übersichtlichen Maßen des Lautsprechers hier natürlich keine Wunder erwarten.

 

Mit gehobenen Kompaktlautsprechern oder gar Standlautsprechern jenseits von 1.000,- EUR das Paar kann die Abacus natürlicherweise nicht mithalten. Das ist sicherlich auch nicht ihr Antritt. Im Vergleich zu anderen sehr kompakten Lautsprechern für den Nahfeldbereich, wie dem MM-1 von B&W oder den EGG von KEF, bekommt man (wenn mich meine Erinnerung meiner vorherigen Höreindrücke nicht täuscht) eine wesentlich erwachsenere Vorstellung.

 

Einfach mehr echtes HiFi!

 

Auch nicht wenige kleinere passive Kompaktlautsprecher müssen sich da meiner Meinung nach noch teilweise, insbesondere bezüglich Timing, warm anziehen.

 

Resumieren

 

Mit der C-Box 3 bekommt man einen sehr kleinen, grundehrlichen Lautsprecher, der auch längeres entspanntes Musik hören ermöglicht.

 

Überall dort, wo aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nur kleine Lautsprecher zum Einsatz kommen können, sollte man einen Blick auf die C-Boxen werfen - sie spielen für ihre außerlichen Abmessungen durchaus "groß" auf.

 

Ideal sind sie sicherlich als Partner für Computer-Hifi im Desktop-Bereich oder zur Beschallung von kleineren Räumen. Aber auch für den Einsatz in mittleren Räumen  - wenn man wie in meinem Fall keine Partylautstärke benötigt - ist die C-Box ein guter Kandidat.

 

Einziger Malus ist der Preis, denn mit 590,- EUR ist die kleine Abacus nicht ganz billig. Ich persönlich halte den aufgerufenen Preis für die dargebotene Qualität jedoch für absolut angemessen.

Prädikat: Empfehlenswert!
 

 

Das komplette Setup

 

  • Media-Server
    Logitech Media Server auf QNAP-NAS
  • Streamer
    Squeezebox Touch (unmodifiziert) mit Standrad-Netzteil
  • Chinch-Kabel
    „Star“ von inakustik
  • Stromleiste
    "Premium-Protect Line" von Brennenstuhl
  • Lautsprecher
    Abacus C-Box 3 mit originalen Netzkabeln