klangliche Empfehlung der Redaktion


Text: AW

 

Immer auf der Suche nach guter Musik und geeignetem Futter für die heimische Anlage, habe ich mal mich mal wieder etwas durch die Angebote der Musikanbieter wie JPC gemacht und bin auf die Philippinin Jheena Lodwick gestoßen, die ich unbe-dingt vorstellen möchte.  


Selten hat mich eine Aufnahme vom ersten Ton der aus den Lautsprechern kam so angesprochen wie das als  XRCD in Hongkong aufgenommene  Album "Getting To Know You".

Über die Künstlerin selbst ist recht wenig zu erfahren. Lediglich einige wenige Infos, dass Sie Philippinin ist, Piano spielt, eine Gesangsausbildung hat und schon recht früh, mit neu Jahren, als  Talent entdeckt wurde und dass die Fluglinie Cathay Pacific Ihre Coverversion „It’s a kind of magic" als Erkennungsmelodie in den Flugzeugen verwendet. Das ist schon komisch,  aber schon fast alles was es über Jheena zu lesen gibt.

Die Zugegeben, die 42 Euronen die JPC dafür aufrufen sind ein mehr als stolzer Preis für 12 Coverversionen, doch ich muss sagen ich finde sie ist, im Vergleich zu manch anderen CDs (z.B. die Ultraviolence von Lana) die ich mir in der letzten Zeit gekauft habe, jeden Cent wert.

Es ist schon gigantisch, was da aus einer normalen CD und ganz ohne HighRes, an Musik rauskommt.

Auch wenn ich nicht mit Superlativen um mich werfen möchte, doch in Bezug auf die Aufnahmetechnik es fällt bei dem gebotenen aber ansonsten wirklich schwer, die Qualität der Aufnahme zu beschreiben.

 Da ich bei meinen Streaming Diensten keine Titel von Jheena Lodwick gefunden habe, habe ich mich mal beim Videoportal youtube umgeschaut und ein paar Links gefunden.  Diese Links, lassen vielleicht etwas von dieser Qualität erahnen, jedoch sind diese im übertragenen Sinn, Lichtjahre von der CD entfernt. Um sich mal einen ersten Eindruck von der Dame zu machen sollte es aber doch genügen.

Die CD kommt da deutlich besser daher. Die satten, tiefen Bässe kommen ohne Schnörkel, klar und trocken, und entwickeln auf potenten Anlagen  noch einen Touch mehr Raum als auf kleineren.  Die überschwänglichen Prädikate, die man in vielen Rezensionen oft als Übertreibung lesen kann, hier finden sie treffende Anwendung. Kristallklare Höhen, Brillanz bis in die letzte Ecke des Raums, holografisches Abbild der Musik auf einer voll durchgezeichneten Bühne, so dass jeder Künstler und jedes Instrument exakt positioniert vor dem geistigen Auge erscheint. 

Jheenas traumhafte Stimme kombiniert mit perfekt eingespielten balladenartigen Arrangements machen Laune diese Aufnahme immer wieder zu hören.   Sicherlich ist es auch hier wie mit allen Coveraufnahmen, die Interpretationen unterscheiden sich teilweise deutlich vom Original. Dies macht auf der einen Seite den Reiz aus, zu sehen, was ein anderer Künstler aus einem Thema macht. Auf der anderen Seite kommt da natürlich auch der persönliche Geschmack zum Tragen. Musikalisch hätte Jheena Lodwick sicherlich mehr als das Zeug dazu, auch andere Titel zu singen. Leider sind manche der Titel, vor allem auf den ersteren CDs, eher etwas seichter oder abgegriffen. Da hätte man meiner Meinung nach, den Aufwand in etwas anspruchsvollere Titel stecken können.

Einige Titel auf den ersteren Alben, singt Jheena deutlich langsamer und getragener als das Original, was mir persönlich nicht ganz so gut gefällt. Allerdings eignen sich solche Titel dadurch sehr gut als Testtracks, da man reichlich Zeit hat sich bestimmte Passagen zu merken. Das hat Sie sicherlich nicht beim Einspielen beabsichtigt, ist aber ein netter Seiteneffekt.

Das Album "Getting to know you" halte ich für das Beste der vier erschienenen Alben, weshalb ich hier die einzelnen Titel der CD kurz vorstellen möchte.

Mit  4 Takten a drei schwingenden Trommelschlägen, die frei im freien Raum stehen, beginnt  "A grovy kind of love", die durch die Versionen von Phill Collins oder the Mindbenders bekannten Titel. 

Der langsame Rhythmusmit dem die CD beginnt, zieht sich ruhig und gleichmäßig durch diese Ballade und wird musikalisch nur durch leichte Streicherpassagen und leichte Akustische Gitarre ergänzt. In diesem spärlich instrumentierten Rahmen erzählt Jhenna, einnehmenden und sehr  klaren Stimme, wie jemand seine sehr glückliche „groovy“ Beziehung zu seiner Geliebten - bei Trauer und gegenseitiger Nähe - lobt. Ohne dass etwas fehlt oder dass etwas mit Effekten überladen wirkt, kann man sich in der Musik verlieren.

Ohne Bruch, allerdings etwas schneller, schließt sich "Interlude, time is like a dream" an. Eine Piano Streicher Kombination untermahlt den Anfang des Titels. Mit einem warmen tiefen Bass und etwas Percussion auf dem Hihat wird der Spannungsbogen, den Jheena stimmlich aufbaut unterstrichen.

https://www.youtube.com/watch?v=yV2AuJVxLW4&list=PLWG_IUVcupNv2xdepke-SieO7Sa12q3D4&index=62

 

Damit nun niemand beginnt ganz wegzuträumen, wird mit einer Coverversion von Boy Georges "Everything i own" das Tempo wieder etwas angezogen. Etwas mehr akzentuierter Rhythmus, Trommel (Djembe und Conga), Gitarre, und eine Querflöte die etwas an Jethro Tull erinnert, lässt den Hörer fast natürlich im Takt mitwippen.

Der  Titel "Superstar", bekannt in vielen Versionen z.B. Carpenters oder Diana Krall,  wird etwas rockiger, und Jheena zeigt, dass sie iher ausgebildeten Stimme, auch deutlich mehr Druck aufbauen kann als in den vorangegangen Songs.

...Irgendwo im Hifi Keller ,-)
https://www.youtube.com/watch?v=PXIzW53Th0I&index=53&list=PLWG_IUVcupNv2xdepke-SieO7Sa12q3D4

 "Moring has broken" diesen Welterfolg von Cat Stevens oder Yousuf Isalm wie er sich heute nennt, hat Jhenna Lodwik als fünften Titel ausgewählt. Die leichte und frische Interpretation basiert auf einem verspielten Piano, etwas akustischer Gitarre, leichtes Schlagzeug mit Besen und etwas Bass. 

https://www.youtube.com/watch?v=gCH4vgmejYQ&list=PLWG_IUVcupNv2xdepke-SieO7Sa12q3D4&index=27

Weitere große Töne werden mit Eric Claptons  "Tears in Heaven" angeschlagen. Jheena bleibt dabei der Linie, mit geringer Instrumentierung bei. Sie überzeugt weiter stimmlich vor einer Gitarre einfach geklopfter Percussion. Lediglich eine wunderschöne E-Gitarre Solo verziert weiter als musikalische Element und Gegenpol die Melodie.

https://www.youtube.com/watch?v=GS1JWZ_vGnU&list=RDGS1JWZ_vGnU&index=1

 

Mit filigranen Streichen und einem Kinderchor, der kaum ins Studio passte, zieht Jheena uns bei Ihrer Coverversion von Bing Crosbys "Getting to know you" in den Bann.  Musikalisch sind wir nun in einem anderen Genre gelandet. Diese swingenden Filmmusik aus dem Film "The King and I" damals gesungen von Deborra Kerr, manch einer wird sich noch erinnern.

  https://www.youtube.com/watch?v=c8bKHTO5Z10

 

"Traces of Love", den Song, den wir von Gloria Estefan kennen füllt Jheena wieder mit vollerer Stimme. Als spielersiches Element kommt ein warmes Saxophon zum Einsatz, welches sich mit schönen Läufen über das begleitende Klavier abhebt.

 

Mit "A Child is Born" kann man erleben, dass man auch etwas abgegriffene Melodien wie in diesem Fall: Tränen lügen nicht, durchaus interessant und hörbar gestalten kann. Das dieser Song nicht zu meinen Favoriten werden kann, auch wenn er noch so gut gesungen wird, ist sicherlich auch für manche verständlich und nachvollziehbar.

 

Etwas jazziger und rhythmischer geht Jheena im Titel "Make it with you" von Bread, ans Thema. Sie zeigt, dass sie auch durchaus tiefere Töne beherrscht. Dieser sehr schöne Jazz Titel, besticht durch die schönen E-Gitarren Riffs, die als stilistisches Mittel Verwendung finden. 

https://www.youtube.com/watch?v=GS1JWZ_vGnU&list=RDGS1JWZ_vGnU#t=62

 

Die Coverversion von Carol Bawanas "Ocean Deep" ist letzte Aufnahme auf dieser CD. Ein echter musikalischer  Ausklang, bei dem Jheena Lodwick, wieder ihr ganzes Können und die vielen Facetten Ihrer Stimme mit  Dynamik und wechselten Tempi, zeigt.

Diese CD ist klanglich auf allerhöchstem Niveau, musikalisch sind die Titel wie beschrieben gut gemacht, über die Auswahl der Lieder könnte man sich meiner Meinung nach vielleicht unterhalten, auch wenn mir das gesamte Paket sehr gut gefällt.

Leider gibt es zu wenige  Aufnahmen mit vergleichbarer Qualität. Der aufwendige XRCD Prozess ist da sicherlich mit ein Grund. 

Die weiteren drei Alben dieser Künstlerin zu bekommen gestaltet sich auch recht schwierig.


Für Interessenten gibt es aber eine "Best Collection", mit den populärsten Titel der vier - z. T. nicht mehr erhältlichen - XRCD-Veröffentlichungen.

 

Auf der “Best Collection CD” wurden die Songs:  All My Loving, Feelings Vol. 2, Getting To Know You Vol. 3 und Singin' In The Rain von Tohru Kotetsu remasterd.

 

Er hat eigens dafür originalen Analogen Master-bänder genommen und mit dem JVC 24bit-ADConverter mit K2-Rubidium-Clock, bearbeitet.


 

Für unsere analogen Freunde muss ich leider anmerken, dass das Album "Getting To Know You" leider nicht mehr als japanische 180g Vinylpressung erhältlich ist. Wer schon solche Schätze sein eigen nennt, wird diese sicher ohne Not nicht verkaufen.

 

Diskography

Feelings - 2002
All my Loving - 2004
Getting to know you - 2005*
Singin’ in the rain - 2007

 

*absolute klangliche Empfehlung von der Red.

DR           Peak         RMS     Duration Track

 

DR8       -0.10 dB   -10.85 dB      3:34 01  - A Groovy Kind of Love

DR9       -0.10 dB   -11.41 dB      3:21 02  - Interlude

DR11     -0.10 dB   -12.70 dB      5:06 03  - Everything I Own

DR10     -0.10 dB   -13.45 dB      4:23 04  - Super Star

DR10     -0.10 dB   -12.37 dB      3:42 05  - Morning Has Broken

DR11     -0.10 dB   -12.81 dB      4:57 06  - Tears In Heaven

DR10     -0.10 dB   -12.97 dB      5:39 07  - Getting To Know You
                                                                      - Putting On The Ritz

                                                                      - Getting To Know You (Instrumentals)

DR9       -0.10 dB   -11.67 dB      4:17 08  - When You Tell Me That You Love Me

DR9       -0.10 dB   -12.74 dB      4:11 09  - Traces

DR11      -0.10 dB   -15.20 dB     3:45 10  - A Child is Born

DR9       -0.10 dB   -10.75 dB      3:53 11  - Make It With You

DR10      -0.10 dB   -12.64 dB     4:49 12  - Ocean Deep

 

 

Number of tracks:     12

Official DR value:       DR10

 

Samplerate:                44100 Hz

Channels:                    2

Bits per sample:        16

Bitrate:                        827 kbps

Codec:                         FLAC