Homestory

M:
Das kommt mir irgendwie alles bekannt vor, die eine oder andere Parallele kann ich da durchaus auch erkennen. Wie hörst du heute deine Musik?

E:
Nach dem das mit den eigenen Verstärkern ja nichts wurde, (lach) habe ich mir nach und nach ein eigenes Musikzimmer mit aus meiner Sicht qualitativ hochwertigen Komponenten eingerichtet. Was sich aber im Laufe der Jahre nicht geändert hat, ist meine Liebe zur Musik. Ich bin weiterhin Musik-verrückt.

Wenn ich meine Einstellung zur Musik mit einem Lied beschreiben wollte, würde ich die Titelzeile von John Miles: „Music was my first love and it will be my last“ wählen, diese könnte direkt aus meiner Feder stammen.

M:
Ja das ist auch ein eindrucksstarker Titel mit enorm viel Energie. Du hast dir heute Dein Hörumfeld also genau auf deine Wünsche passend eingerichtet, um Deine Musik genießen zu können - klasse.

E:
Ja, das trifft es recht genau - aber das war bei weitem nicht immer so. Meine heutige Umgebung ist vielmehr das Ergebnis eines langen, nicht immer einfachen Weges.

 

Anfang der 1970er Jahre hatte ich einen Dual-Plattenspieler, einen Grundig-Receiver mit 2x 20 Watt und pro Stereokanal einen Stapel alter Bakelit- Radios, die als "quasi Aktiv-Türme" schon ordentlich Dampf machten.

 

 

Der Frequenzbereich lag vermutlich bestenfalls bei 100 Hz bis 2000 Hz, mit einem Klirrfaktor von deutlich über 10%.

 

 

Die deutsche Band JERONIMO mit seinen Coverversionen Heya und Na Na Hey Hey Kiss Him Goodbye  (1970) führten regelmäßig zu heftigen Auseinandersetzungen mit meiner Mutter, bei denen ich natürlich immer den Kürzeren zog, da Sie meist die Schraubsicherung am Stromverteiler in Verwahr nahm - und ohne Strom war dann Musikhören schon etwas schwieriger.


Die Lautstärken und der Musikgeschmack meiner Mutter schien sich etwas von meinem zu unterscheiden - ein Umstand, der mir bis heute noch völlig unverständlich ist (breites grinsen)

M:
Und bei Deinen Kindern war da alles ganz anders, oder?

E:
Ja, genau. Ich sage ja - alles völlig anders, wir hatten schon moderne Schaltautomaten und ein Schloss am Elektro-Verteilerschrank.  Alles sehr suspekt, einfach unerklärlich (lautes lachen).

Als junger Familienvater reduzierte sich das auf einen Technics SUA 800 Verstärker, Philipps CD-Spieler, einen Thorens TD 320 MKII Plattenspieler und immerhin einem Stax-Kopfhörer, um die Sache etwas wohnraum-tauglicher zu machen


Nach und nach, als die Kinder erwachsen waren, konnte ich mich wieder um das Thema Musikhören kümmern.

Zu meinem 50. Geburtstag habe ich mir dann eine CREEK Destiny Amp/CD Anlage mit B&W 804 S gekauft. Das sollte nicht genügen, es kam gleich ein zweiter Creek für Bi-Amping sowie ein Subwoofer von Velodyne dazu.

Es kam wie es kommen musste: irgendwann war die Musikalität verloren gegangen, dass bedeutete: ich musste einen neuen Anlauf nehmen. Ich wollte einfach meine Vorstellung von Musik erleben.

Doch so einfach wie dieser Wunsch ausgesprochen ist, so einfach war es dann doch nicht, diesen zu Realisieren.
Letztlich gaben bei meiner jetzigen Anlage sowohl rationale als auch irrationale Gründe den Ausschlag für den Kauf.