Konzerte mit Peter Lehel Quartet

Text und Bilder: AW

In den letzten Wochen durfte ich mir eine Vielzahl von tollen Konzerten im Karlsruher Raum anhören, bei denen in irgendeiner Weise auch Peter Lehel mit seinem Sax und seinem Quartett (PLQ) beteiligt war.

 


Peter Lehel, Sax Virtuose, Komponist und Dozent, mit seinen über 60 eignen CDs und über 200 Beteiligungen an Produktionen werden wir versuchen mit etwas Glück, in einem gesonderten Interview vorzustellen.

 

Im ersten Schritt berichte ich deshalb schon mal über einige Konzerte und Auftritte die in den letzten Wochen im Rahmen des Karlsruhers Stadtgeburtstags stattfanden und wo ich ihn mit seinem Quartett und einigen musikalischen Gäste hören konnte.

 

Nachfolgend gibt es mal einen kleinen Eindruck zum Erlebten:

Beginnen möchte ich mit dem Konzert mit einer der noch lebenden Jazz-Legenden, David Amram, beim Abschlusskonzert der Karlsruher Museumsnacht.


In diesem open Air Konzert im Schloßpark, das erst um kurz nach Mitternacht begann, zeigte der mittlerweile 84 jährige David Amram, zusammen mit weiteren Top-Musikern (David Amram, Piano, Vocal, Horn,Flöte; Thomas Siffling, Trompete; Peter Lehel, Sax; Matthias Ockert, Gitarre; Judith Goldbach, Bass; und einem genialen Erwin Ditzner, Drums ) in der „Allstars Band“ in einer äußerst unterhaltenden und beeindruckenden Performance, was so über 60 Jahre Bühnenerfahrung so bewegen können.


Der Jazzpionier David Amram hat dabei im Rahmen seiner Karriere, u.a. als Pionier des Horns als Jazzinstrument, regelmäßig Aufnahmen mit Jazzgrößen wie Dizzy Gillespie, Lionel Hampton, Charles Mingus, Betty Carter, Oscar Pettiford, Kenny Dorham, Pepper Adams und Mary Lou Williams gemacht. Er spielte u. a. mit Charlie Parker, Thelonious Monk, Nina Simone, Miles Davis, Gerry Mulligan, Thad Jones, Wynton Marsalis, Sonny Rollins, Roy Haynes, Randy Weston, Mark Murphy, Jimmy Heath und Percy Heath.


Er beeindruckte mit seiner außergewöhnlichen Performance nicht nur das Publikum, sondern wie ich von Peter Lehel erfahren habe, auch alle ihn begleitenden Jazzmusiker. Da „nur“ eine Genehmigung bis 2 Uhr morgens für dieses Konzert vorlag, mussten die Truppe und David, die gerne noch weiter gespielt hätten, leider ohne große Zugabe aufhören. Schade, dass heute sogar solch gute Musik von manchen Menschen als Ruhestörung angesehen wird.


Das nächst mal traf ich Peter Lehel, seinem Quartett, Anna Toró (Querflöte), Wolfgang Meyer (Klarinette) und morgens Henning Wiegräbe (Posaune) am Sonntag den 30. August beim Klangfrühstück zu dem er in den Pavillon im Schlossgarten eingeladen hatte.


An diesem Sonntagmorgen präsentierte er im vollbesetzten KA300-Pavillon unter anderem einige Titel von der brandneu eingespielten Doppel-CD „Chamber Jazz“.

Während der Matinée hörten wir, wie vielseitig und extrem wandlungsfähig sich PLQ (Peter Lehel Jazz-Quartett) dem Musizierideal der klassischen Kammermusik auseinander setzt. (Rezension der CDs folgt asap)


Dabei werden nicht, wie so oft, einfach klassische Musikstücke  einmal kurz bearbeitet und verjazzt, sondern es handelt sich vielmehr um melodisch komplexe Jazz-Kompositionen, die Peter Lehel, seinen klassisch ausgebildeten Vollblutjazzern, regelrecht auf den Leib geschrieben hat. So haben auch die Musiker des Quartetts immer wieder die Möglichkeit ihre Fähigkeit und unterschiedlichen Konstellationen zu zeigen.

 

An diesem Morgen wurde das Quartett von weiteren herausragenden Solisten aus der Klassik und Jazzwelt:  Anna Toró (Bozen,I) mit ihrer Querflöte, Wolfgang Meyer (Ka) uns seine Klarinette, so wie Henning Wiegräbe (S) mit seiner Posaune, tatkräftig unterstützt.

 


Erstaunlich ist für mich immer wieder, mit welchem Schmelz man eine Posaune spielen kann. Henning Wiegräbe, der dieses Instrument an der Hochschule in Stuttgart unterrichtet, spielte für mich ohne Frage auf dem Niveau eines Nils Landgren. Aber Anna Toró mit Ihrer Querflöte und Wolfgang Meyer mit seiner Klarinette standen da hinten an.

 

Der Level, auf dem musiziert wurde, ist bei allen beteiligten Musikern so hoch, dass hier zu keiner Zeit Grund zur Klage bestand. Ein vollbesetzter Pavillon, das schöne warme Wetter ermöglichten eine sehr entspannte Atmosphäre während des Konzertes und im Nachgang noch einige schöne Gespräche mit den Musikern.

 


Alle, bis auf Henning, traf ich am Abend bei den Havanna Nights dem 2. Konzert an diesem Sonntag im E4 wieder. Unter dem Untertitel „Hemingway Lounge goes E4” gab es den ersten Latin - Jazz-Abend von Peter und seinen Freunden, in dieser für die Formation neuen und bis auf den letzten Platz ausverkauften Lokation.

 

Auf dem Programm stand eine Mischung aus Bossa Novas, Boleros und einigen Titel, die wir auch schon morgens gehört hatten. Für mich sehr interessant, waren hier die raumbedingten klanglichen Unterschiede zum Klangfrühstück.


 

Morgens der recht große offene Pavillon mit wenigen räumlichen Reflexionen und am Abend in einem akustisch schon schwierigen Raum mit großen Glaswänden und Reflexionsflächen aus Beton, wo nur das Publikum noch als Diffusor und Absorber diente, war für mich eine sehr interessante Erfahrung.

 

So war im unteren Bereich des E4 und in der ersten Reihe auf der Galerie und der Treppe die Akustik für mich ok. Im hinteren Bereich der Galerie wurde es dann zunehmend schlechter bis unmöglich. Da war der Pavillon deutlich im Vorteil.

 



Umso mehr erstaunte mich, was der Tonmeister der Hochschule Karlsruhe Marc Seiffge mit der verfügbaren Anlage noch aus dem Raum herausholen konnte, kommt der Quadartur des Kreises schon sehr nahe. Großes Lob dafür. Bei dieser recht schwierigen Aufgabe war es für Marc, sehr hilfreich, dass er für einen Großteil der Titel der Doppel CD „Chamber Jazz“ als Tonmeister im Einsatz war.

 

Ich denke, auf Basis der bei diesem Konzert gewonnenen Erkenntnisse, wird man sich bei zukünftigen Veranstaltungen sich etwas anders präparieren müssen, damit hier das gleiche musikalische Erlebnis wie in den anderen Lokationen der Umgebung, möglich ist. Die Veranstaltung selbst war gut, mir persönlich hatte das Klangfrühstück besser gefallen als die „Havanna Nights“.

Umso mehr erstaunte mich, was der Tonmeister der Hochschule Karlsruhe Marc Seiffge mit der verfügbaren Anlage noch aus dem Raum herausholen konnte, kommt der Quadartur des Kreises schon sehr nahe. Großes Lob dafür. Bei dieser recht schwierigen Aufgabe war es für Marc, sehr hilfreich, dass er für einen Großteil der Titel der Doppel CD „Chamber Jazz“ als Tonmeister im Einsatz war.

 

 

Ich denke, auf Basis der bei diesem Konzert gewonnenen Erkenntnisse, wird man sich bei zukünftigen Veranstaltungen sich etwas anders präparieren müssen, damit hier das gleiche musikalische Erlebnis wie in den anderen Lokationen der Umgebung, möglich ist. Die Veranstaltung selbst war gut, mir persönlich hatte das Klangfrühstück besser gefallen als die „Havanna Nights“.