Bei bestem Wetter waren wir in diesem Jahr zum ersten Mal erst am zweiten Tag auf CanJam 2016 in Essen.

 

 

Beim Betreten der beiden Hallen wirkten diese im ersten Eindruck deutlich übersichtlicher, aufgeräumter und großzügiger gestellt.

 

Beim Durchwandern der Gänge vermissten wir schon einige Aussteller die auf der CanJam 2015 präsent waren.

 

Allerdings waren in diesem Jahr andere Hersteller mit einem größeren Auftritt neu vertreten, wie z.B. Focal, wo wir unseren Messerundgang gleich mit großem Geschütz beginnen konnten

Focal

Naim-Focal haben sich das Thema Kopfhörer intensiv vor die Brust genommen. Die vorgestellten Kopfhörer können sich auch wirklich sehen lassen. So ist bei der gesamten Kopfhörerfamilie die Verwandtschaft der Signatur durchgängig erkennbar. Die ersten Höreindrücke lassen schon erkennen, dass Focal diese Sparte nicht nur als Add-On sieht, sondern den Kopfhörermarkt, d.h. mobiles Hören ernst nimmt. Die ausgestellten Kopfhörer jedenfalls, dürften in jeder Klasse auch bei einem intensiven Vergleich ganz weit oben mitspielen.

 

Etwas näher haben wir uns den Elear und den Ultimate angehört. Mit einem Preis von ca. 900 € zielt der Elear genau auf die HD800  Klasse. Die Verarbeitung ist vergleichbar wertig. Der Sitz passt ohne lange zu probieren und der Klang ist genau genommen wenig spektakulär. Da stört im ersten Moment nichts, es fällt auch nichts wirklich auf, außer dass Musik spielt. Etwas genauer hingehört, hatten wir das Gefühl dass der Bass eine leichte Erhöhung hat, was aber keineswegs als störend oder unnatürlich empfunden wurde. Die Raumlichkeit und Transparenz liegt hier auf Klassenniveau, so dass dieser Hörer durchaus eine Alternative zu andern Hörern in der ca. 1000€ Liga darstellt.

  

Wie auch im Lautsprechersegment bezeichnet "Utopia"  bei Focal immer die höchste Ausbaustufe. So  heißt nun das Flaggschiff der Focal Kopfhöer-Familie „Utopia BE“.

 

Das man hier einen echten Spitzenklasse Kopfhörer auf den Markt bringt, wird auch durch den Preis von fast 4000€ deutlich.

 

Wer sich in diese Liga wagt, muss sich gegen Boliden wie z.B. Abyss, Stax oder HE1000 behaupten. Der erste Höreindruck dieses Hörers, der komplett in Frankreich gefertigt wird und in dem auch entsprechend der Focal Ultimatelinie Berylium als Material Verwendung findet, ist recht positiv. Seine Arbeit verrichtete er deutlich besser als der Elear. Das Teil sitzt perfekt und die Musik spielt unspektakulär neutral und wirkt richtig offen und frei.

 

Selbst an einer Kombi FiiO5x2gen/Ifi micro idsd macht dieser Hörer Lust am Musikhören und lässt eine sehr gute Tendenz für den Einsatz an stationären Kopfhörerverstärkern erkennen.  Klare Durchzeichnung der Bühne ohne Transienten zu begrenzen. Selbst in einem noch nicht eingespielten Zustand waren schon feinste Verästelungen zu hören. Auch direkt an der Naim NAC-N 272 zeigte der Kopfhörer potential auch bei komplexeren Klangstrukturen.

 

 

Hier würde mich ein intensiver Test an unterschiedlichen Kopfhörerverstärkern mit anderen Hörern in dieser Preisklasse wirklich interessieren. Vielleicht bekommen wir ja dazu ja mal eine Gelegenheit dazu. 

 

 

 


Dali und seinen Kollegen möchten wir zu ihrem Auftritt gratulieren. Wir freuen uns darüber, dass man bei Focal nun die Vision Kopfhörer mit einer, wie wir beim ersten hören attestieren können, guten Serie umgesetzt hat.

 

 

Mr. Speakers

Eine weitere gute Adresse in diesem Jahr war Mr. Speakers.

 

Hier lag unser besonderes Interesse auf dem geschlossenen Modell Ether-C.

 

Dieser in Carbon gefertigte geschlossene Kopfhörer lieferte direkt eine glasklaren Klang, angenehm in einer neutralen tonalen Abstimmung. 

 

Wir hörten uns dazu etwas näher den Ether-C,  sowohl an unserer eignen Fiio/Ifi Kette, als auch an einem Burson KHV  mit zuspielen von SACD und an einem KHV von Siom mit einer Booster Spannungsversorgung.

 

Für uns spielte der Ether-C allerdings etwas besser an der mobilen Kombi mit FiiO-Ifi, als am Siom. Doch das ist wie immer eine subjektive Einschätzung, die jeder für sich selbst treffen muss.  Ebenso  dürfte das Design etwas polarisieren.

 

Wir können uns aber durchaus  vorstellen, dass der technische Look des Carbongehäuses, welches in der Sonne recht gut aussieht, nicht jedem gefallen wird.

 

  

Bei der klanglichen Ausrichtung des Magnetostaten dürfte es allerdings kaum zu anderen Sichtweisen kommen. Hier spielt dieser geschlossene  Kopfhörer state of the art. Es dürften sich wenige geschlossene Systeme derzeit finden lassen, die sich hier weit absetzen können.

 

 

 

 

 


Bei allem Lob gibt es auch etwas, das uns nicht so gefallen hat. Dies war der Umstand, dass man unter den weichen Polstern zuerst ins Schwärmen und dann so schnell ins Schwitzen kommt, dass ein langzeithören sich als unangenehm darstellen dürfte.

 

Vielleicht war es ja "günstig", dass wir auf unserem Platz auch etwas Sonneneinstrahlung hatten, die die Wärmeentwicklung jedenfalls, begünstigte es, dass wir diesen Umstand so schnell wahrnehmen konnten.

 

In der Summe ist der Mr. Speaker Ether-C  ein echter Kandidat für einen intensiven Langzeittest.

 

Phiaton

Die Hörerpalette von Phiaton hatte uns optisch recht gut gefallen. Leider konnten wir auf Grund von technischen Schwierigkeiten die Geräte nicht an eine vorhandene bzw. unsere mobilen Geräte koppeln.

 

So konnten wir leider nur einen Tragetest machen, da waren die Phiatons recht angenehm. Bezüglich der  Verarbeitung fiel und das etwas einfacher wirkende Look and Feel von Plastik im Alu-Look auf. 

 

Bei mobilen Kopfhörerverstärkern setzte man hier mit dem M8 auf uns bestens bekannte Technik.

 

Der Versuch später noch einmal bei Phiaton vorbei zu schauen, scheiterte an der Kürze der Zeit die uns auf der Messe zur Verfügung stand.

 

 

Sofern Phiaton hier die Möglichkeiten hat, stehen wir gern für einen Test bereit.


Phiaton, die Kopfhörermarke des koreanischen Herstellers Cresyn ist bei uns noch recht unbekannt. Cresyn beliefert seit über 50 Jahren diverse Markenhersteller von Kopfhörern mit den erforderlichen Bauteilen. So verwundert es fast, dass man dieses Know How nicht schon vorher für den Bau eigener Kopfhörer genutzt hat.